Wer bei uns gespielt hat

Composer in residence: Miklós Maros

wurde 1943 in Pécs, Ungarn, geboren. Nach Abschluss seines Studiums bei Ferenc Szabo an der Musikakademie in Budapest ging er nach Schweden in die Kompositionsklasse von Ingvar Lidholm an der Musikhochschule in Stockholm. Auch sein Kontakt zu György Ligeti spielte eine wichtige Rolle in seiner Entwicklung als Komponist.
In einer bedeutenden ungarischen Musikerfamilie aufgewachsen, hat die Kombination aus reichem kulturellem Erbe und ausgeprägtem künstlerischen Interesse Miklós Maros geholfen, eine ganz eigene musikalische Ästhetik zu entwickeln. Weder ein gläubiger Avantgardist noch ein pedantischer Theoretiker, sieht Maros die Ziele des Komponierens und Musizierens selbst, wobei er stets ein Gleichgewicht zwischen ausgefeiltem Handwerk, reifen formalen Werten und innovativem Ausdruck anstrebt. Wie sein umfangreicher Katalog von Symphonie-, Vokal- und Kammermusik belegt, strebt Maros nach musikalischer Originalität innerhalb ihrer eigenen Parameter: Struktur und Klang. Er lehnt theoretische Ideologie als musikalischen
Inhalt, sondern kultiviert sorgfältig die Feinheiten einer persönlichen musikalischen Sprache. Trotz jahrelanger Erfahrung mit elektroakustischer Musik findet Maros heute in der Live-Performance die größten Möglichkeiten der expressiven Nuancierung.
Es ist daher verständlich, dass Miklós Maros die direkte Zusammenarbeit mit den jeweiligen Künstlern sehr schätzt. Die meisten seiner Kompositionen sind für bestimmte Musiker geschrieben, wobei er sich auf individuelle Spielweisen und Spezialitäten konzentriert; daher haben viele seiner Werke eine eigene "Biografie". Als erfahrener Interpret gründete Maros 1972 (zusammen mit seiner Frau, der Sopranistin Ilona Maros) das Maros-Ensemble, das sich seither durch umfangreiche Konzerttätigkeit und Aufnahmen als eine der führenden Gruppen für moderne Musik in Skandinavien etabliert hat. Er ist auch als Pädagoge tätig und hat
Er unterrichtete in Stockholm am berühmten Elektroakustischen Musikstudio /EMS/ (197I-78) und an der
Hochschule für Musik (1976-80).
Miklos Maros hat zahlreiche internationale Preise für seine Musik erhalten, darunter den Berlin Artists Program [ D A A D ] , mit dem er ein Jahrzehnt lang von der Weltmusikakademie ausgezeichnet wurde ( 1980 - 81), sowie den Lifetime-Artists'Award (1990) der schwedischen Regierung, eine der bedeutendsten künstlerischen Anerkennungen des Landes. Er ist Mitglied der Königlichen Schwedischen Akademie für Musik.


Max Riefer

Maximilian Riefer, seit Mai 2021 Leiter des Profils Neue Musik an der Musikhochschule Lübeck, ist Percussionist und Dirigent. Von 2015 bis 2020 Leiter der Schlagzeugabteilung an der Universiti Teknologi Mara Faculty of Music in Malaysia, parallel dazu Coach am Yong Siew Toh Conservatory Singapur. Seit 2019 künstlerischer Leiter und Dirigent des Jakarta Modern Ensemble. Aufgrund dieser Erfahrungen liegt einer seiner künstlerischen Schwerpunkte auf der zeitgenössischen Musik Südostasiens. Seine Konzerttätigkeit brachte ihn als Solist und Kammermusiker und Dirigent u.a. zu Festivals wie Tokyo Experimental Festival, Wien Modern, Soundbridge (Malaysia), two days and two nights of new music (Ukraine). Es folgten Gast-Dozenturen zu Hochschulen in Japan, China, Südostasien und Europa. Er ist Mitglied des Linzer Ensembles Lizard un des Duos „les éclats du son“. Maximilian Riefer studierte an der Musikhochschule Freiburg bei Prof. Bernhard Wulff, Prof. Taijiro Miyazaki und Pascal Pons und an der Toho Gakuen Orchestra Academy (Japan) bei Prof. Yoshiyuki Tsukada und Prof. Kyoichi Sano.

www.max-riefer.com


Maurice Clement

Nach ersten Jahren am Konservatorium Luxemburg, studierte Maurice Clement bei Jean Ferrard und Benoît Mernier am Konservatorium Brüssel, bevor er seine Orgelstudien am Conservatoire National Supérieur de Musique de Lyon bei Jean Boyer vertiefte. Die Begegnung mit dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit der Orgelwelt wurde bestimmend für seinen weiteren musikalischen Werdegang.

Im dauernden Dialog mit dem Instrument ist es Maurice Clement ein Anliegen durch Musik, die er als wesentlichen Ausdruck des Lebens empfindet, seinen Glauben an das Wahre und Schöne zu vermitteln.

Sowohl als Konzertorganist, wie auch in seiner Tätigkeit als Musikpädagoge, verbindet der Preisträger des Internationalen Gottfried Silbermann Wettbewerbs die Liebe zur klassischen mit der improvisierten und experimentellen Musik.

Als leidenschaftlicher Interpret und Improvisator, sich stets um eine lebendige, spontane und freie Musik bemühend, ist es ihm wichtig die Erkundung des Augenblicks im einmaligen Moment des Konzertes zu leben.

Neben seiner Arbeit als Professor für Orgel am Conservatoire de Musique du Nord in Luxemburg leitet er die Improvisationsklasse dieses Instituts.

Maurice Clement ist Titular-Organist der Philharmonie de Luxembourg und der Orgel der Orgelwerkstatt Dominique Thomas der Dekanatskirche in Diekirch. Als Solist ist er regelmäßiger Gast an internationalen Festivals in New York, Washington, Chicago, Paris, Lyon, Brüssel, Zürich, München, Stuttgart, Leipzig, Wien, Innsbruck, Prag, Mailand, Kopenhagen…

Seine CD-Einspielungen für die Label Aeolus, Etcetera, Minuit Regards, Perfect Noise finden viel Beachtung in der Fachpresse.

Im Winter 2024 erscheint eine Gesamteinspielung der Orgelwerke von César Franck auf historischen Orgeln von Cavaillé-Coll beim Label Aeolus.

 

www.mauriceclement.com



Corina Marti

Die Blockflötistin und Cembalistin Corina Marti wird international anerkannt für ihre „bemerkenswerten, überragenden und ausdrucksstarken Interpretationen“ (Toccata) und ihre „unfehlbaren Aufführungen“ (Diapason).

Ihre Auftritte als Solistin, als Ensemble-Musikerin und als Dozentin führen sie regelmäßig durch Europa, Nord- und Südamerika sowie in den Mittleren und Fernen Osten. Auftritte mit zahlreichen Ensembles (u.a. Hespèrion XXI, Coro della Radiotelevisione Svizzera Italiana, Kore und dem Helsinki Baroque Orchestra) ergänzen ihre Rolle als Gründungsmitglied und künstlerischer Co-Leiterin von La Morra, einem vielfach preisgekrönten Enselble für Musik des Späten Mittelalters und der Frühen Renaissance, das „stets die Aufmerksamkeit des Hörers lebendig hält“ (Gramophone).

Ihre umfangreiche Diskographie und Repertoire reicht von den istanpittedes 14.Jh. über die Intavolierungen der Renaissance bis zum Solorepertiore und der Kammermusik des Hochbarock – und darüber hinaus.

Sie ist eine führende Pionierin in der Rekonstruktion von Tasteninstrumenten des späten Mittelalters und der frühen Renaissance, arbeitet zusammen mit Instrumentenbauern an der Umsetzung ihrer Entwürfe und verbringt viele Stunden in Bibliotheken mit der Erforschung des Repertoires. Diese Arbeiten haben wesentlich zur aktuellen Wiederbelebung dieser Aspekte des Instrumentenbaus und der Musikkultur beigetragen.

2019 erhielt Corina Marti die Medaille der Stadt Lublin, in Anerkennung der herausragenden künstlerischen Tätigkeit und der Verdienste um die Verbreitung der polnischen Kultur und der Bekanntheit der Stadt Lublin in Polen und im Ausland.

Gleich nach dem Studium wurde sie als erste Dozentin für mittelalterliche Blockflöte an der Schola Cantorum Basiliensis in Basel berufen. Einige Jahre später baute sie dort eine Klasse für mittelalterliche Tasteninstrumente auf und unterrichtet Organetto, Clavisimbalum, Clavicytherium und Renaissance-Cembalo. Es erfüllt sie stets mit Freude, ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihren Enthusiasmus an die nächste Generation von Spielern weiterzugeben, sowohl durch ihren Unterricht an der Schola Cantorum Basiliensis als auch bei Meisterklassen und Musikkursen in der ganzen Welt.

www.corinamarti.info


Doron Schleifer, Countertenor, studierte Gesang an der Jerusalem Academy of Music and Dance. Später setzte er seine Masterstudien in Basel an der "Schola Cantorum Basiliensis" fort, wo er bei Evelyn Tubb, Anthony Rooley, Gerd Türk und Andreas Scholl studierte.

In Israel sang er mit dem Jerusalem Baroque Orchestra, dem Barrocade Colective und mit dem Ta Opera Zuta Ensemble, mit dem er 2016 auch in Tokio die Oper "Socrate" von Erik Satie aufführte. In Europa tritt Doron Schleifer regelmäßig mit der Schola Cantorum Nürnberg, mit dem Ensemble La Morra (mit dem er mehrere CDs aufgenommen hat) und mit La Capella Reial de Catalunya unter der Leitung von Jordi Savall auf. Er ist Mitglied des Männer-Vokalensembles Profeti della Quinta, mit dem er regelmäßig in Europa, den USA, Kanada, China und Japan auftritt und mit dem er 2011 den York Early Music International Young Artist Competition gewann.

Mit Profeti della Quinta hat er zahlreiche CDs aufgenommen, darunter zwei CDs mit jüdischen liturgischen Werken von Salomone Rossi und zwei CDs mit Originalwerken von Elam Rotem: "Joseph and his Brethern" und "Quia amore langueo". Darüber hinaus hat Doron Schleifer zwei CDs als Solist aufgenommen: die erste mit dem Basel Baroque Consort, die christliche liturgische Stücke aus dem Italien des 17. Jahrhunderts enthält, und die zweite CD als Evangelist in der Johannespassion von Francesco Feo mit dem italienischen Barockorchester La Divina Armonia unter der Leitung von Lorenzo Ghielmi.

Er arbeitet regelmässig mit Corina Marti als Duo zusammen und führt mittelalterliche, Renaissance- und jüdische Musik auf.

Neben seiner Tätigkeit als Sänger ist Doron Schleifer auch Dirigent und musikalischer Leiter des Basler Synagogenchors. Er wurde vor mehr als 80 Jahren gegründet und ist der einzige Chor in Europa, der den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust ununterbrochen überstanden hat und seine Traditionen bis heute bewahrt hat.



Joaquín Clerch

„Joaquín Clerch ist sicherlich einer der führenden, wenn nicht der führende Gitarrist seiner Generation weltweit.“ (Eliot Fisk)

Der aus Kuba stammende Gitarrist wurde am 8. August 1965 in Havanna geboren, wo er Jahre später eine der höchsten künstlerischen Auszeichnungen der kubanischen Regierung, „La orden por la cultura nacional“, erhielt. Er studierte Gitarre an der Universität Mozarteum in Salzburg bei Eliot Fisk und Alte Musik bei Anthony Spiri und Nikolaus Harnoncourt.

„Joaquín Clerch ist ein außergewöhnlich begabter Musiker. Abgesehen von seinem technisch hervorragenden und sehr poetischen Gitarrenspiel ist auch seine geistige Auseinandersetzung mit den Problemen der Aufführungspraxis und des Musizierens außerordentlich.“ (Nikolaus Harnoncourt)

1991 schloss er seine Studien in Salzburg mit Auszeichnung ab und erhielt vom Österreichischen Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung den Würdigungspreis für besondere künstlerische Leistungen.

Joaquín Clerch hat bedeutende Gitarrenwettbewerbe gewonnen, unter anderem den Andres Segovia in Granada, Heitor Villalobos in Rio de Janeiro, Printemps de la Guitare in Charleroi / Brüssel und den Wettbewerb der ARD in München. Als Solist konzertiert er weltweit und seit 1999 ist er Professor für Gitarre an der Robert-Schumann-Musikhochschule Düsseldorf. Seine Kompositionen für Gitarre sind unter der Edition Chanterelle bei Schott Music Group vertreten, sowie beim Label Naxos zu hören. Für seine Aufnahmen erhielt er Auszeichnungen, wie den Echo-Preis und den Cuba Disco.

www.joaquinclerch.com